· 

31-18 B4 Großbrand Hofanlage

Zu einem Großeinsatz wurde am frühen Mittwochmorgen die Freiwillige Feuerwehr nach Oberauel gerufen. An der Straße Im Dorf stand ein weitgehend leer stehender Bauernhof im Vollbrand.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war das Feuer in einer Scheune ausgebrochen, in der Stroh lagerte. Es breitete sich rasant auf die angrenzenden Flügel des Vierkanthofes aus. Schon von weitem konnten die Einsatzkräfte auf der Anfahrt den hellen Feuerschein sehen.

Nachbarin Nadine Anders war gegen 2.30 Uhr noch einmal wach geworden. „Ich habe mich gewundert, dass es im Flur so hell orange leuchtete.“ Sie öffnete die Haustür und sah die brennenden Strohballen. „Die Flammen schlugen hoch über das Gebäude hinaus“, erinnerte sich die 29-Jährige.

Ihr Freund alarmierte sofort die Leitstelle. „Schon kurz danach heulten die Sirenen“, sagte Anders. Mehr habe sie nicht tun können. Tat sie dann aber doch. Denn sie und die anderen Bewohner des Nachbarhauses versorgten Feuerwehr und Polizei mit Kaffee.

Als der Einsatzleiter, Stadtbrandinspektor Markus Henkel, wenig später eintraf, ließ er Vollalarm für das gesamte Stadtgebiet auslösen. Einige Zeit war unklar, ob sich noch Menschen in einem Wohntrakt des Hofes aufhielten. Dort lebten noch bis Weihnachten drei Personen. Wehrleute suchten sofort nach möglichen Opfern. Doch der Eigentümer konnte die Unsicherheit auflösen. Derzeit ist dort niemand mehr untergebracht.

Zudem konnten die Einsatzkräfte der Löschgruppe Stadt Blankenberg zusammen mit dem Besitzer etwa 20 Kälber und Jungrinder aus den Stallungen retten. Die Tiere waren aufgeregt, rannten immer wieder in das Gebäude zurück.

Von allen Seiten und von oben über die Drehleiter starteten die Wehrleute ihre Löschangriffe. Sie konnten den Brand auf den Bauernhof begrenzen, trotz der engen Bebauung. Bei Temperaturen um die zehn Grad minus gefror das Löschwasser direkt auf dem Boden und erschwerte die Arbeiten.

Noch Stunden später brannten die Strohballen. Henkel entschied, dass große Teile des Daches sowie der Giebel des früheren Wohnhauses wegen Einsturzgefahr eingerissen werden müssen. Das Technische Hilfswerk rückte mit einem Radlader an, der die Abrissarbeiten am frühen Morgen begann. An dem Gefährt war zwischenzeitlich eine Leitung eingefroren.

Insgesamt waren 115 Einsatzkräfte vor Ort. Zwei Feuerwehrleute wurden bei dem Einsatz leicht verletzt, als sie auf dem Eis ausrutschten. Bis gegen 14 Uhr dauerten die Nachlöscharbeiten. Zwei Traktoren brachten auf Anhängern die teils noch glimmenden Ballen auf ein nahe gelegenes Feld, wo sie mit Wasser weiter benetzt wurden.

Die Brandursache ist noch unklar. Die Ermittler der Kriminalpolizei fanden bislang keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandlegung. Ein Sachverständiger wird hinzugezogen. Der Schaden wird auf mindestens 150.000 Euro geschätzt.

 

– Quelle: https://www.ksta.de/29792946 ©2018
Rohrmoser-von Glasow